Santoku vs Gyuto – Was ist wann besser?
- Von Dominic Groblewski
- Zuletzt aktualisiert: Februar 15, 2024
In diesem Artikel gibt es alle wichtigen Informationen zu Santokus & Gyutos, welche Gemeinsamkeiten & Unterschiede beide Messer haben, in welchen Situationen die jeweiligen Messer am besten geeignet sind und welche davon empfehlenswert sind.
Inhaltsverzeichnis
Santokus & Gyutos zählen nicht nur zu den beliebtesten japanischen Messerformen, sie gehören außerdem zu den wichtigsten japanischen Messern.
Daher sollte mindestens eines dieser Messer in die japanische Messer Grundausstattung.
Welches der beiden Messer wann besser geeignet ist, erläutere ich in den folgenden Abschnitten.
Was ist ein Santokumesser?
Das Santoku wurde nach dem zweiten Weltkrieg in den 1940er Jahren in Japan entwickelt und ist eine Mischung aus dem:
- Gyuto (ursprüngl. Fleischmesser)
- Deba (Fischmesser)
- Nakiri (Gemüsemesser)
San-Toku bedeutet soviel wie „Drei Tugenden“ und bezieht sich auf die Lebensmittel (Fleisch, Fisch & Gemüse), die damit geschnitten werden können.
Das Santoku wurde ursprünglich für den Hausgebrauch konzipiert und sollte die drei obigen Messer als alleiniges Küchenmesser ersetzen.
Was ist ein Gyuto?
Gyuto bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „Kuh-Schwert„. Es war ursprünglich einseitig geschliffen und ausschließlich zum Schneiden von (Rind)Fleisch gedacht.
Das Gyuto wurde jedoch im Zuge des immer beliebter werdenden europäischen Kochmessers zu einem Allzweckmesser umkonzipiert.
Heutzutage ist das Gyuto das Pendant zum europäischen Kochmesser und das wichtigste Messer in der japanischen Küche.
Gemeinsamkeiten von Santokus & Gyutos
Beide Messer stammen aus Japan und gehören zu den großen (japanischen) Allzweckmessern, mit denen sich der Großteil der Schneidarbeiten in der Küche bewältigen lässt.
Mit beiden Messern lassen sich ca. 70-80% aller anfallenden Schneidarbeiten bewältigen.
Santokus & Gyutos eignen sich zum Schneiden von Fleisch, Fisch, Gemüse & Früchten und Kräuter können mit ihnen ebenfalls kleingehackt & geschnitten werden.
Unterschiede von Santokus & Gyutos
Länge
Der größte Unterschied beider Messer liegt vermutlich in der Länge. Santokus sind in der Regel zwischen 14-18cm lang, Gyutos sind in der Regel zwischen 18-30cm lang. Die Standardlänge für Santokus beträgt 16-17cm, wohingegen die Standardlänge für Gyutos 21cm beträgt.
Klingenform
Santokus haben eher eine abgerundete, nach unten zeigende Spitze, wohingegen Gyutos eine gerade und spitz zulaufende Spitze haben.
Mit beiden Spitzen lassen sich dieselben Aufgaben bewältigen, allerdings lässt sich mit der Spitze des Gyuto deutlich besser Fleisch schneiden.
Santokus haben außerdem in der Regel eine höhere Klinge. D.h. obwohl sie zwar etwas kürzer und handlicher sind, werden Männer mit größeren Händen in der Regel keine Probleme mit einer zu niedrigen Klingenhöher haben
Stärken/Schwächen
Auch wenn man mit beiden Messern alle Lebensmittel schneiden kann, liegt der Schwerpunkt von Santokus eher auf dem Schneiden von Gemüse.
Gyutos haben in der Regel keine Präferenz, was das Schneidgut angeht. Sie können lediglich bei besonders hartem Gemüse etwas schwächeln.
Santokus können hingegen bei größeren Gemüsesorten schwächeln, wenn die Klinge zu kurz ist.
Gyuto vs. Santoku - Wann sollte man welches Messer wählen?
Beides können großartige Messer und eine Bereicherung in der Küche sein. Aber egal für welches Messer man sich entscheidet, wichtig ist, dass man sich für ein hochwertiges Messer eines namhaften Herstellers entscheidet.
Nachdem ich bereits etliche Santokus getestet habe, ist es meiner Meinung nach am wichtigsten ist es, dass man sich für echte japanische Messer entscheidet, da Messer aus anderen Ländern einfach nicht an die Schärfe & Schneidfähigkeit von (hochwertigen) japanischen Messern herankommen.
Echte japanische Messer sind zwar etwas teurer, aber der Aufpreis lohnt sich meiner Meinung nach.
Wann sind Santokus besser geeignet?
Santokus sind am besten geeignet für:
- Hobbyköche (als alleiniges Hauptmesser oder ergänzend)
- Frauen & alle, die eher kleine & handliche Messer bevorzugen
- Vegetarier, Veganer & bei einer pflanzenbasierten Ernährung
- Profiköche als ergänzendes Messer zum Gyuto
Wann sind Gyutos besser geeignet?
Gyutos sind am besten geeignet für:
- Sowohl für Hobbyköche & Profiköche
- Als alleiniges Hauptmesser für Profiköche
- Männer mit größeren Händen
Empfehlenswerte Santokus & Guytos
Hier eine Auswahl an hochwertigen Gyutos & Santokus von ein paar namhaften Herstellern:
Wenn man als Einsteiger & Anfänger nach dem ersten hochwertigen japanischen Messer sucht, kann man mit Tojiro Messern nicht viel falsch machen.
Tojiro Messer bieten eine sehr gute Preis-Leistung und das Tojiro DP 3 Lagen Santoku was das beste Messer in meinem Santokumesser Test.
Global Messer sind sehr pflegeleichte moderne japanische Messer, mit denen man ebenfalls nicht viel falsch machen kann.
Misono Messer sind ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl als erste hochwertige japanische Messer.
Das Misono Handmade Gyuto war z.B. das zweitbeste japanische Gyuto in meinem Test und das beste preiswerte Gyuto.
Wer mehr über Misono erfahren möchte, dann habe ich hier einen Artikel geschrieben.
Zusammenfassung
Egal ob man sich für ein Gyuto oder ein Santoku entscheidet, der wichtigste Faktor ist die Herkunft & die Marke. D.h. man sollte sich für ein (echtes) japanisches Messer eines namhaften (japanischen) Herstellers entscheiden.
Erst danach sollte man nach individuellen Präferenzen entscheiden und danach entscheiden, welches Messer für einen selbst am besten geeignet ist.
Dominic Groblewski
Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.