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Schneidebretter richtig pflegen – Abschleifen, Einölen & Reinigen

schneidebretter pflegen

Schneidebretter aus Holz bedürfen einer gewissen Menge an Pflege. Doch viele wissen nicht, wie man Schneidebretter richtig pflegt. In diesem Artikel erkläre ich genau, wie man Holzschneidebretter richtig pflegt, welches Öl benötigt wird, wie man ein Schneidebrett richtig abschleift und womit man das Schneidebrett am besten desinfizieren und reinigen kann.

Inhaltsverzeichnis

Wer eine Anleitung sucht, wie man ein Schneidebrett abschleift und einölt, der sollte sich diesen Artikel durchlesen

Schneidebretter können aus allen möglichen Materialien bestehen. Häufig verwendete Materialien sind Kunststoff, Plastik, Silikon oder auch Gummi. Wer sich über die verschiedenen Materialien informieren will, kann diesen Artikel durchlesen.

Von allen Materialien bevorzuge ich allerdings Holz. Es hat gegenüber anderen Materialien viele Vorteile. Zum einen ist Holz ein nachwachsender Rohstoff. Holz ist sehr widerstandsfähig und man kann sehr gut damit arbeiten. Außerdem wirkt Holz, im Gegensatz zu anderen Materialien, wie beispielsweise Kunststoff antibakteriell.

Wer mehr über die einzelnen Holzsorten erfahren will und welche Hölzer besonders gut für Schneidebretter geeignet sind, für den habe ich diesen ausführlichen Artikel geschrieben.

Auch wenn Holz viele Vorteile hat, ist es empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und benötigt regelmäßige Pflege indem man es einölt.

Allerdings werden Holzschneidebretter oftmals entweder gar nicht oder nur unzureichend gepflegt. Wird ein Schneidebrett über lange Zeit nicht geölt, kann es brüchig werden, es können Risse entstehen oder es kann sich sogar verziehen. Dabei kann ein hochwertiges Schneidebrett bei richtiger Pflege ein Leben lang halten.

Bei der Pflege von Holzschneidbrettern sind 3 Aspekte wichtig: Das Einölen, das Abschleifen und das reinigen bzw. Desinfizieren.

Schneidebretter einölen

Das Einölen ist wohl der wichtigste Aspekt bei der Pflege. Durch regelmäßigen Kontakt mit Feuchtigkeit und Waschsubstanzen wie Spülmitteln, verliert das Holz mit der Zeit seine natürlichen Öle. Enthält das Holz keine eigenen Öle mehr, wird es trocken, rissig und spröde. Das Öl pflegt nicht nur das Holz, es imprägniert das Schneidebrett gleichzeitig und schützt es vor dem Eindringen der Feuchtigkeit ins Holz.

Um dies zu vermeiden, sollte es regelmäßig eingeölt werden. Wie häufig es eingeölt werden muss und wieviel Öl verwendet wird, hängt davon ab, wie häufig das Schneidebrett benutzt wird, wie häufig es mit Wasser oder Spülmitteln in Kontakt kommt, aus welchem Holz das Schneidebrett besteht und ob das Schneidebrett aus Längsholz oder Stirnholz besteht.

Hier erkläre ich den Unterschied zwischen Längsholz und Stirnholz.

Wie häufig sollte ein Schneidebrett eingeölt werden?

Prinzipiell kann ein Schneidebrett ziemlich häufig eingeölt werden. Wer auf sein Schneidebrett achtet, wird mit der Zeit ein Gespür dafür bekommen, wann es Öl benötigt. Anfangs sollte das Schneidebrett häufiger eingeölt werden. Beispielsweise 1x pro Woche oder 1x alle 2 Wochen. Das Holz wird sich mit dem Öl vollsaugen, bis es mit gesättigt ist. Später kann es dann 1x pro Monat oder auch alle paar Monate geölt werden.

Das hängt wie gesagt, von den oben genannten Faktoren ab, wie häufig man es verwendet, wie häufig es mit Wasser und Spülmitteln in Kontakt kommt und welche Art von Holz verarbeitet wurde.

Dabei sollte man immer darauf achten, wie sich das Holz anfühlt. Ein gut geöltes Holz fühlt sich glatt & geschmeidig an, ist widerstandsfähig und hat eine, dem Holz entsprechend, natürliche volle Farbe. Spätestens sobald sich das Holz trocken und spröde anfühlt und eine blasse Farbe hat, sollte es nachgeölt werden.

Welches Öl eignet sich zur Pflege?

Häufig wird empfohlen, Schneidebretter mit Pflanzenöl einzuölen. Dabei empfehlen selbst sogenannte „Experten“ Oliven-, Sonnenblumen- oder Rapsöl zu verwenden.

Dies ist aber falsch! Pflanzenöle sollten nie zum Einölen des Schneidebretts verwendet werden.

Pflanzenöle oxidieren  und werden irgendwann ranzig. Dies geht besonders schnell, wenn sie Sauerstoff, Licht und/oder Hitze ausgesetzt sind.

Verwendet man zur Pflege Speiseöl, zieht das Pflanzenöl in das Holz ein und oxidiert dort. Dadurch kann das Schneidebrett entweder klebrig werden, anfangen zu riechen bzw. zu müffeln oder es können sich darin Bakterien bilden. Daher sollten zur Pflege immer spezielle Holzöle verwendet werden.

Im folgenden Abschnitt gehe ich übrigens nur kurz auf das Thema ein. In meinem Artikel Welche Öle für Schneidebretter? gehe ich nochmal ausführlicher auf das Thema ein.

Folgende Öle sind zur Pflege des Schneidebretts geeignet:

Lebensmittelechtes Mineralöl

Die wohl einfachste Lösung, um das Schneidebrett zu ölen, ist lebensmittelechtes Mineralöl. Es zieht schnell ein, ist in der Regel geschmacks- und geruchsneutral und oxidiert nicht, wie Pflanzenöle. Eine Flasche Mineralöl ist nicht sonderlich teuer und hält je nach Häufigkeit der Anwendung mehrere Monate.

Das Einölen geht relativ schnell und das Schneidebrett kann über Nacht trocknen, sodass es am nächsten Morgen wieder Einsatzbereit ist.

Wer nach lebensmittelechtem Mineralöl sucht, kann auf Amazon entweder das Brandon Bespoke* oder das von Catskill* kaufen. alternativ kann auch das etwas teurere Öl von John Taylor* gekauft werden, notwendig ist das teure Öl allerdings nicht.

Leinölfirnis

Leinölfirnis besteht aus gekochtem Leinöl, gemischt mit einem Trocknungsmittel und ist ein häufig verwendetes Anstrichmittel für Holz. Es wird sowohl für den Außen- als auch den Innenbereich verwendet. Der Anstrich mit Leinölfirnis ist zwar etwas zeitaufwändiger, lohnt sich meiner Meinung nach, da das getrocknete Öl eine wasserabweisende Schutzschicht bildet, die das Holz besser und länger schützt.

D.h. es imprägniert und versiegelt die Oberfläche besser als Mineralöl oder Wachs. Außerdem bekommt das Holz durch den Anstrich mit Leinölfirnis eine schöne Honigfarbe.

Wer nach Leinölfirnis sucht, dem kann ich auf Amazon das von Oli Natura* empfehlen.

Tipp

Damit das Leinöl tiefer/besser in das Holz eindringt, kann es mit Terpentin oder Terpentinersatz gemischt werden. Dafür nimmt man 1 Teil Leinölfirnis und 1 Teil Terpentin(ersatz).

Übrigens

Leinölfirnis ist unbedenklich sobald es vollständig getrocknet ist. Allerdings enthält es häufig Chemikalien, damit es schneller trocknet. Diese sind in kleinen Mengen in der Regel unproblematisch, ich wollte es zumindest erwähnt haben.

Holzwachs

Holzwachs ist eine weitere gute Alternative, für die Pflege von Schneidebrettern. Es gibt verschiedene Produkte von Holzwachs. Einige sind fest und müssen mit einem Tuch eingerieben werden. Andere sind flüssig und können mit einem normalen Pinsel auf dem Brett verteilt werden. Häufig gibt es auch 2-in-1 Produkte, aus Mineralöl und Holzwachs. Alle Arten von Holzwachs sind geeignet und können für das Schneidebrett verwendet werden, so lange sie lebensmittelecht sind.

Wer nach Holzwachs sucht, dem kann ich das Holzwachs von Uulki* empfehlen.

Anwendung der Pflegeöle

Die Anwendung der Pflegeöle ist immer ähnlich. Man gibt etwas Öl auf das Schneidebrett und verteilt es mit einem Pinsel oder einem Tuch. Bei Leinölfirnis sollte man stets einen Pinsel verwenden. Bei Mineralöl kann man neben dem Pinsel, auch ein Tuch oder auch die Hände verwenden. Wenn man die Hände verwendet, wird kein Öl vom Tuch aufgenommen, wodurch weniger Mineralöl verbraucht wird.

Bei Holzwachs verwendet man ein Tuch und reibt das Wachs in das Schneidebrett ein.

Danach einfach 20-30 Minuten warten und das Öl einziehen lassen. Je nach Sättigungsgehalt des Holzes, wird entweder das ganze Öl aufgenommen oder es entstehen Stellen, wo das Öl nur teilweise vom Holz aufgesaugt wurde.

Ist das Öl vollständig in das Holz eingezogen, trägt man eine weitere Schicht Öl auf und wartet wieder 20-30 Minuten. Haben sich nur trockene Stellen gebildet, verteilt man das Öl erneut gleichmäßig auf dem Schneidebrett und gibt ggf. noch etwas neues Öl hinzu.

Das wiederholt man in der Regel 2-3 mal, bis das Holz gesättigt ist und kein weiteres Öl mehr aufnimmt. Bei sehr trockenem Holz, was schon lange nicht mehr geölt wurde, kann es sein, dass man auch häufiger einölen muss, bis das Holz gesättigt ist.

Nimmt das Schneidebrett kein weiteres Öl mehr auf, wischt man das auf der Oberfläche verbliebene Öl mit einem sauberen Tuch/Lappen trocken.

Das Abwischen ist besonders bei Leinölfirnis wichtig, da Überreste, die nicht abgewischt werden, anfangen zu kleben, sodass man unter Umständen das Schneidebrett erneut abschleifen muss, um das übergebliebene Öl zu entfernen.

Anmerkung

Bei Leinölfirnis sollte man einen alten Lappen oder Reste eines alten Kleidungstücks zum Abwischen verwenden, da die Flecken nicht mehr rausgehen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich ein mit Leinölfirnis getränkter Lappen von alleine erhitzen und sogar entzünden kann. Daher mit Leinölfirnis getränkte Lappen entweder ausbreiten, damit sich die Dämpfe verflüchtigen können oder in einen luftdichten und feuersicheren Behälter tun.

Schneidebretter abschleifen

Wer sein Schneidebrett nicht nur pflegen, sondern die Oberfläche erneuern will, kann das Schneidebrett mit Schleifpapier abschleifen. Das Abschleifen mit Sandpapier hat die Vorteile, dass Flecken, sofern sie nicht zu tief eingedrungen sind, mit Schleifpapier entfernt werden können. Außerdem entfernt das Schleifpapier die obersten Ölschichten, wodurch die Oberfläche aufnahmefähiger für das neue Öl wird.

Der Hauptgrund, weshalb man das Schneidebrett mit Sandpapier abschleift, ist natürlich, dass man Schnittspuren und Unebenheiten wegschleift, sodass die abgeschliffene Oberfläche wieder schön glatt und geschmeidig wird.

Wer das Schneidebrett richtig abschleift, kann es so aufarbeiten, dass es wieder wie neu aussieht.

Ein hochwertiges Schneidebrett, was regelmäßig abgeschliffen und geölt wird, hält somit ein Leben lang und wird selbst nach Jahrzehnten aussehen, als wäre es wenige Monate alt.

Welche Körnung eignet sich zum Abschleifen?

In der Regel reichen zum Abschleifen zwei verschiedene Körnungen aus. Eine grobe und eine feine Körnung. Generell reicht es, wenn das grobe Sandpapier eine Körnung von 120-150 besitzt. Sind die Schnittspuren besonders tief oder wenn besonders viel abgeschliffen werden soll, kann auch eine Körnung von 80 verwendet werden.

Ist der grobe Abschliff erledigt, kann man das Schneidebrett mit einer feineren Körnung Sandpapier behandeln. Die feine Körnung kann zwischen 220-400 liegen. Somit wird die Oberfläche sehr geschmeidig und ist die perfekte Vorbereitung, um das Schneidebrett einzuölen.

Mit einem elektrischen Handschleifer geht das Ganze um einiges schneller, aber auch per Hand, sollte das Abschleifen nicht länger als 10-15 Minuten dauern.

Schneidbretter reinigen und desinfizieren

Zwar ist Holz an sich schon antibakteriell, da es die Feuchtigkeit einzieht und den Bakterien somit den Nährboden zum Vermehren wegnimmt, dennoch empfiehlt es sich das Schneidebrett ab und an zu reinigen und ggf. auch zu desinfizieren.

Das ist besonders sinnvoll, wenn man auf dem Schneidebrett regelmäßig Fleisch zubereitet. Wasser und Spülmittel entfernen zwar den Großteil der Bakterien und das Holz macht mit seiner antibakteriellen Wirkung den Rest, dennoch kann es nicht schaden, wenn man das Schneidebrett ab und zu gründlich reinigt und regelmäßig desinfiziert.

Salz, Natron und Zitrone zum Reinigen

Zur Reinigung reicht es, wenn man entweder Salz oder Natron auf dem Schneidebrett verteilt und mit einem Spritzer Zitrone anfeuchtet. Die Mischung reibt man entweder mit der Handfläche, mit einem Schwamm oder sogar mit dem abgeschnittenen Ende der Zitrone in das Holz hinein. Das Natron und Salz entfernt selbst hartnäckige Gerüche und Flecken und die Zitrone neutralisiert ebenfalls Gerüche und desinfiziert die Oberfläche zusätzlich.

Essiglösung zum Desinfizieren

Essig mit Wasser verdünnt, eignet sich hervorragend zum Desinfizieren des Schneidebretts. Der Essig kann entweder in einer Sprühflasche aufgehoben werden, sodass man ihn immer nach zur Hand hat oder in einer Schale jedes Mal frisch verdünnt werden.

Die genauen Angaben zum Mischverhältnis und wie man die Schneidebretter mit diesen Hausmittel reinigt, habe ich in diesem Artikel beschrieben.

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Dominic Groblewski

Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.

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