So finden Sie das richtige Schneidebrett für Ihre Küche
- Von Dominic Groblewski
- Zuletzt aktualisiert: November 24, 2022
Ein Schneidebrett ist mehr als nur eine Schneidunterlage und ist neben dem Kochmesser das wichtigste Utensil zum Zubereiten von Lebensmitteln. Bei der Auswahl des richtigen Schneidebretts gibt es jedoch viele Sachen zu beachten. Worauf Sie dabei achten sollten und welche individuellen Kriterien wichtig für Sie sein könnten, erkläre ich in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Das richtige Küchenschneidebrett sollte ausreichend groß sein, beim Schneiden sicher stehen, die richtige Härte besitzen. Zudem sollten Schneidebretter praktisch im Umgang sein und beispielsweise Griffmulden besitzen, die die Handhabung erleichtern. Welches Schneidebrett am besten in Ihre Küche passt, ist abhängig von individuellen Kriterien.
Es gibt nicht DAS perfekte Schneidebrett, genauso wenig wie es DAS perfekte Messer gibt. Es gibt lediglich hochwertige Schneidebretter, die im besten Fall an Ihre persönlichen bzw. an die Bedürfnisse in Ihrem Haushalt angepasst sind. Daraus ergibt sich dann das richtige Schneidebrett für Sie. Worauf Sie bei der Auswahl eines Schneidebretts achten sollten, erkläre ich im nächsten Abschnitt.
Generelle Kriterien für Schneidebretter
Größe: Wie groß sollten Schneidebretter sein?
Ein zu kleines Schneidebrett ist der mit Abstand häufigste Fehler beim Kauf eines Schneidebretts. Ist ein Schneidebrett zu klein, erschwert es die Arbeit, weil die Lebensmittel beim Schneiden ständig herunterrollen oder ständig Platz geschafft werden muss. Das ist nicht nur nervig, es kostet auch Zeit und nimmt den Spaß am Zubereiten und somit am Kochen.
Ein beispielsweise 20x30cm großes Schneidebrett mag auf den ersten Blick vielleicht ausreichend groß erscheinen, sobald man darauf Gemüse schneiden oder zubereiten muss, wird man schnell merken, wie klein es eigentlich ist.
Ein Schneidebrett sollte mindestens 30x40cm groß sein. In einem größeren Haushalt, sollte ein Schneidebrett sogar mindestens 40x50cm groß sein.
Standfestigkeit
Fehlende Standfestigkeit ist ein weiteres häufiges Problem von vielen Schneidebrettern. Bewegt sich ein Schneidebrett beim Schneiden hin und her, erschwert es nicht nur die Arbeit darauf, es kann auch gefährlich sein. Verrutscht ein Schneidebrett im falschen Augenblick und man rutscht mit dem Messer ab, kann es auch mal ins Auge gehen und man kann sich ernsthaft verletzen.
Daher sollte man beim Kauf eines Schneidebretts Silikon- oder Gummifüße achten. Solche Schneidebretter stehen in der Regel sicher und sind rutschfest. Gummifüße haben bei Holzschneidebrettern außerdem den Vorteil, dass das Holz von allen Seiten gleichmäßig trocknen kann. Trocknet Holz nämlich ungleichmäßig und nur von einer Seite, kann es so ein Schneidebrett schnell verziehen.
Schneidebretter ohne Füße
Besitzt ein Schneidebrett keine Füße und rutscht beim Schneiden hin und her, kann ein feuchtes Handtuch unter das Schneidebrett gelegt werden. Das feuchte Handtuch liefert den nötigen Halt, sodass man sicher auf dem Schneidebrett schneiden kann.
Nach der Reinigung sollten Holzschneidebretter ohne Füße zum Trocknen seitlich aufgestellt werden. Somit stellt man sicher, dass das Holz gleichmäßig von allen Seiten trocknen kann und verhindert bzw. minimiert das Risiko des Verziehens.
Bei Schneidebrettern entweder auf Silikon- und Gummifüße achten oder ein feuchtes Handtuch drunter legen, um die Standfestigkeit zu gewährleisten.
Härte
Die richtige Härte spielt bei Schneidebrettern ebenfalls eine wichtige Rolle. Schneidebretter dürfen nämlich nicht zu weich, aber auch nicht zu hart sein.
Ist ein Schneidebrett zu weich, ist es zwar gut für das Messer, weil die Klinge lange scharf bleibt. Allerdings entstehen ziemlich schnell, ziemlich viele Schnittspuren. Je mehr und je tiefer die Schnittspuren, desto schwieriger ist die Reinigung. In diesen Schnittspuren sammeln und vemehren sich nämlich Bakterien, die selbst bei hohen Temperaturen und gründlicher Reinigung nicht entfernt werden können. Somit wird so ein Schneidebrett mit der Zeit zunehmend unhygienischer.
Ist ein Schneidebrett hingegen zu hart, wirkt sich die Härte negativ auf die Schnitthaltigkeit des Messers aus. Je härter ein Schneidebrett, desto schlechter ist es für die Klinge und desto schneller wird ein Messer stumpf. Stein- und Glasschneidebretter sind deutlich härter als Metall und von allen Materialien am schlechtesten für Messer. Welche Nachteile Glasschneidebretter sonst noch haben, erkläre ich in meinem Artikel Warum Sie keine Glasschneidebretter verwenden sollten.
Wenn es alleine um die Härte geht, sind bestimmte Holz- und Gummischneidebretter am besten geeignet. Sie besitzen nämlich die richtige Härte, sodass Schnittspuren nur relativ langsam entstehen und zudem nicht sehr tief sind. Gleichzeitig sind Holz & Gummi klingenschonend. Hinzu kommt, dass Holz-, aber auch Gummischneidebretter, sich zu einem gewissen Grad von den Schnittspuren regenerieren können.
In meinem Artikel Welches Holz ist am besten? gehe ich nochmal ausführlich auf die verschiedenen Holzsorten ein.
Handhabung und Gewicht
Das Handling, also die Handhabung, spielt bei Schneidebrettern ebenfalls eine wichtige Rolle. Schneidebretter werden regelmäßig hochgehoben, gereinigt verschoben, gedreht etc. Daher darf ein Schneidebrett nicht zu schwer für die jeweilige Person sein und es sollte sich leicht greifen lassen.
Griffmulden, Griffe oder Grifflöcher können daher vorteilhaft sein und das Tragen, das Greifen und die Reinigung erleichtern. Sie sind besonders vorteilhaft für ältere Menschen, Menschen mit Handicap, zierliche Frauen oder auf für Kinder erleichtern.
Ein Schneidebrett sollte so schwer wie nötig sein, um Standfestigkeit zu gewährleisten und gleichzeitig so leicht wie möglich. Zusätzlich erleichtern Griffe, Griffmulden oder Grifflöcher den Umgang und die Reinigung.
Individuelle Kriterien für Schneidebretter
Im folgenden Abschnitt gehe ich kurz auf einige individuelle Kriterien ein und versuche zu verdeutlichen, worauf Sie persönlich unter Umständen achten sollten.
Das passende Material aussuchen
Das Material eines Schneidebretts ist vermutlich einer der ausschlaggebendsten individuellen Kriterien. Denn es hat Einfluss auf das Gewicht, die Langlebigkeit, die Schnitthaltigkeit, die Reinigung, die Pflege, den Preis und auf die Optik.
Soll ein Schneidebrett eher leicht, preiswert, einfach zu reinigen und einen minimalen Pflegeaufwand haben, sind vermutlich Plastikschneidebretter oder Schneidebretter aus Reishülsen eher die richtige Wahl.
Soll ein Schneidebrett eher langlebig, klingenschonend und optisch ansprechend sein, dann ist vermutlich Holz die bessere Wahl.
Es gibt natürlich auch noch andere Materialien und Unterschiede bei den jeweiligen Holzsorten. Wer über die jeweiligen Materialien mehr erfahren möchte, kann sich meinen Artikel Welches Material ist am besten? durchlesen. Wer mehr über die Unterschiede zwischen Holz und Plastik erfahren möchte, der kann sich meinen Artikel Holz vs. Plastik durchlesen.
Richtige Größe wählen
Die Größe eines Schneidesbretts richtet sich je nach Größe des Haushalts und je nachdem, welche Lebensmittel häufig geschnitten werden. In einem weiblichen Singlehaushalt wird in der Regel weniger auf einmal geschnitten, als in einem Mehrperonenhaushalt. In einem singlehaushalt kann beispielsweise ein 30x40cm großes Schneidebrett ausreichend sein, wohingegen in einem Mehrpersonenhaushalt ein 40x50cm oder 50x60cm großes Schneidebrett notwendig ist.
Wird häufig oder ausschließlich Gemüse und öfter mal in größeren Mengen geschnitten, sollte ein Schneidebrett dementsprechend größer sein.
Reinigung
Soll die Reinigung so einfach wie möglich sein, dann eignet sich ein synthetisches Material wie Plastik, Schneidebretter aus Reishülsen oder Gummi Schneidebretter am besten. Auch wenn es nicht unbedingt empfehlenswert ist, können diese Schneidebretter auch mal in der Spüle verbleiben oder in der Spülmaschine gereinigt werden.
Holzschneidebretter dürfen hingegen nicht in die Spülmaschine und sollten auch nicht über einen längeren Zeitraum in eine feuchten Spüle liege, weil sie sonst verziehen können.
Pflegeaufwand
Wenn Sie überhaupt keine Zeit in die Pflege ihres Schneidebretts investieren wollen, dann ist hier wieder eines der oben genannten synthetischen Schneidebretter aus Plastik, Gummi oder Reishülsen angesagt.
Wem die Pflege egal ist oder das Schneidebrett gerne pflegt, der sollte definitiv zu Holz greifen. Insgesamt ist es nicht viel Aufwand und man hat immer ein befriedigendes Gefühl, wenn das Holz frisch eingeölt ist, weil das Holz danach wieder frisch und teilweise wie neu aussieht.
Wer ein Holzschneidebrett bevorzugt, aber die Pflegeaufwand minimal halten will, für den ist Teakholz vermutlich die beste Lösung. Teakholz ist von allen gängigen Holzsorten das Holz, mit dem geringsten Pflegeaufwand. In meinem Artikel Welches Holz ist am besten? gehe ich etwas genauer im Abschnitt über Teakholz ein.
Aufbewahrung und Pflege
Soll das Schneidebrett nach getaner Arbeit im Schrank oder in einer Schublade verschwinden oder soll sichtbar auf der Arbeitsplatte liegen? Wenn Ersteres zutrifft, ist das Aussehen des Schneidebretts eher zweitrangig. Soll ein Schneidebrett jedoch auf der Arbeitsplatte liegen bleiben, würde ich empfehlen ein schönes Schneidebrett aus edlem Holz zu kaufen.
Bei mir steht das Schneidebrett beispielsweise auf der Arbeitsplatte, weshalb ich mich für ein edles Hirnholz Schneidebrett entschieden habe. So ein Schneidebrett ist nicht nur hochwertig, es ist optisch auch sehr ansprechend und wertet die Optik der Küche auf.
Arbeitsplatten Schneidebretter können ebenfalls eine sinnvolle Lösung sein.
Preis
Soll ein Schneidebrett möglichst günstig sein, dann ist vermutlich Plastik oder Bambus am besten geeignet. Der Anschaffungspreis ist bei diesen Schneidebrettern am günstigen. Gleichzeitig ist allerdings die Langlebigkeit relativ gering. Bei Plastik geringer als bei Bambus. Allerdings sollte Bedacht werden, dass man auf Dauer mehr Geld für die kurzlebigen Schneidebretter ausgibt.
Wem der Preis egal ist, sollte definitiv zu einem hochwertigen Holz- oder Gummischneidebrett greifen. Der Anschaffungspreis ist bei diesen Schneidebrettern zwar am höchsten, aber man arbeitet einfach am besten auf solchen Schneidebrettern und sie sind auch am langlebigsten. Hirnholz (auch Stirnholz genannt) ist bei richtiger Handhabung besonders langlebig und die Oberfläche lässt sich immer wieder abschleifen, sodass es auch noch nach Jahren aussieht wie neu. In meinem Artikel Schneidebretter richtig abschleifen und ölen zeige ich, wie ich es mache.
Dominic Groblewski
Seit über 15 Jahren leidenschaftlicher Hobbykoch, Messerliebhaber und der Autor hinter Messer Mojo. Zusätzlich biete ich hochwertige Messer & Zubehör in meinem Online Shop an.